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Channel: Kommentare zu: Barrierefreiheits-Supergau beim Online-Banking der Sparda-Bank
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Von: SemiX

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Tja, inzwischen ist es offiziell: Das Classic-Banking wird zum 15.05.2012 endgültig für alle abgeschaltet (nachzulesen auf der dazugehörigen Login-Seite).

Ich für meinen Teil bin zwar noch nicht auf barrierefreie Webseiten angewiesen, empfinde das moderne Design allerdings auch für nicht-eingeschränkte Nutzer als eine Katastrophe. Mag sein, dass es besser ins Corporate Design der Bank passt und die Zentrale (mit hoher Wahrscheinlichkeit) viel Geld gekostet hat. Aber das moderne Design ist in seiner Struktur nur sehr schwer zu begreifen (auch dank wechselnder Navigation und unterschiedlichem Menü-Aufbau, je nachdem, auf welcher Unterseite man sich gerade befindet); grafisch vollkommen überladen; langsam in der JavaScript-Bedienung (vor allem auf älteren Systemen); und damit unterm Strich schlichtweg ein umständlicher Rückschritt.

Leider läuft der Relaunch eines neuen Internet-Auftrittes in Konzernen meist so ab, dass die Zentrale eine Agentur mit der Neugestaltung beauftragt; diese sich entsprechend bemüht, etwas möglichst Trendiges und Innovatives auf die Beine zu stellen, was gut ins CD passt; es sich fürstlich entlohnen lässt; und die Unternehmensleitung dann jedwede Kritik kontert. Wobei man auch sagen muss, dass die Leute dort dem teilweise dann auch etwas ratlos gegenüber stehen – denn man hat ja schließlich professionelle Leute beauftragt, vielleicht sogar empfohlen bekommen, und entsprechend Geld für ausgegeben, damit es gut wird.

Leider ist es in Konzernen nicht Sitte, einen neuen Internetauftritt oder ein neues Corporate Design von den Zielgruppen evaluieren zu lassen. Ich persönlich wäre gespannt gewesen, was bei so einer Umfrage herausgekommen wäre. Und wie viele Leute z. B. heute noch das Classic-Banking bevorzugen. Aber meines Wissens hat die Sparda so etwas nicht durchgeführt – und wenn, dann nicht gut sichtbar auf der Homepage platziert.

Das modere Interface wird also Standard werden. Mit all den bereits zuvor erwähnten Fauxpas. Zwar scheint das Interface im Firefox jetzt stabiler zu laufen. Doch an der Barrierefreiheit für eingeschränkte Nutzer hat sich bis heute nach wie vor noch nichts getan, wenn ich das richtig sehe. Da wirkt die Empfehlung für die Zeit nach der Abschaltung fast schon ein wenig wie Hohn: “Nutzen Sie ab diesem Termin einfach unser aktuelles SpardaNet-Banking. Die neue Anwendung ist übersichtlich und einfach zu bedienen.” Vielleicht sind wir (die hier Schreibenden) ja auch nur zu konservativ. Aber das würde mich ehrlich gesagt wundern.

@Marco, würdest Du dich evtl. bereit erklären, zur Sparda-Bank ein weiteres Mal Kontakt aufzunehmen, und herauszufinden, was uns für die Zukunft bevorsteht? Beispielsweise, ob es Alternativen gibt? Und ob wirklich die Mehrheit der Kunden das Interface so grandios findet? Ich bin auf deinen Blogeintrag gestoßen, weil er in der Trefferliste meiner Online-Suche an 1. Stelle stand; ergo wäre ein weiteres Statusupdate deines Blogeintrages vielleicht auch für andere Suchende von Relevanz.


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